Spektakuläre Abrissarbeiten mit Riesenkran bei der Aurachbrücke

SALZAKAMMERGUT. Ein riesiger Spezialkran kommt derzeit bei spektakulären Hubarbeiten im Zuge der Abtragung der alten Aurachbrücke auf der A1 Westautobahn bei Regau zum Einsatz.

 

Die Asfinag baut aktuell bei der Anschlussstelle Regau die mit 50 Metern höchste Brücke der A1 Westautobahn bis Ende 2025 komplett neu. Damit trotz der Bautätigkeit der Verkehr weiterhin reibungslos fließen kann, wurde ab August 2022 parallel zur bestehenden eine neue Brücke errichtet.

 

Nach der Umlegung des Verkehrs Ende 2023 auf die neue seitliche Brücke läuft nun für sechs Monate der Abbruch der alten Brücke. Mit einem Bagger wurde über die letzten Wochen der Beton der Fahrbahn abgetragen. Nun waren die Stahlträger an der Reihe. Dafür war ein enorm großer Raupenkran im Einsatz - ein fahrbarer Kran mit einem Eigengewicht von 1.500 Tonnen. Dieser wurde zuerst auf der Fahrbahn positioniert, danach hob das Koloss, nach der Teilung durch Schneidbrenner, die einzelnen Elemente der Stahlträger zu Boden.

 

Ohne den Fließverkehr zu stören, erfolgt nun sechs Monate lang der Abbruch der alten Aurachbrücke samt ihrer massiven 17.000-Tonnen-Pfeiler. Die Optik der Brücke bleibt erhalten, denn es werden wieder fünf Pfeiler mit gleicher Höhe errichtet. Nach Fertigstellung des Tragwerks der Richtungsfahrbahn Wien (Herbst 2025) wird der gesamte Verkehr auf dieses umgeleitet.

 

Danach folgt aus bautechnischer Sicht eine sehr heikle Aufgabe: das Tragwerk der rund 420 Meter langen seitlichen Brücke mit seinen 15.000 Tonnen wird in einem Stück quer zur Fahrtrichtung auf die neu errichteten Hauptpfeiler verschoben. Dieser sogenannte Querverschub in dieser Größenordnung ist eine technische Premiere für die Asfinag. Ist auch dies geschafft, wird der Verkehr entflochten und auf jedem Tragwerk eine Richtungsfahrbahn geführt. Auf dem verschobenen Tragwerk rollt dann ab Ende 2025 der Verkehr in Richtung Salzburg. Zuletzt werden die seitlichen Pfeiler und Widerlager abgebrochen.

 

Recycling und Umweltschutz

Das bestehende Stahl-Verbundtragwerk wird beinahe zur Gänze recycelt und wieder der Kreislaufwirtschaft zugeführt. Im konkreten werden rund 72.000 Tonnen Beton, 11.000 Tonnen Natursteinmauerwerk, 2.550 Tonnen Asphalt sowie 2.200 Tonnen Stahl verwertete und wiederverwendet. Gleichzeitig wird auch die der Aurachbrücke zugeordnete Gewässerschutzanlage erneuert. Ebenso werden nach Abschluss der Bauarbeiten rund 4.000 standortgerechte Bäume gepflanzt, die für die Bauarbeiten weichen mussten. (Fotos: Tom Leitner)