Wasser im Fokus: Rotes Kreuz trainiert Katastrophenfall im Bezirk Vöcklabruck

ST. GEORGEN. Unwetter, zerstörte Leitungen, kontaminiertes Wasser – was nach einem Katastrophenfilm klingt, war vergangene Woche Übungsszenario im Bezirk Vöcklabruck. Das Österreichische Rote Kreuz probte gemeinsam mit 66 Einsatzkräften aus vier Nationen – darunter Deutschland, Kroatien und Tschechien – den Ernstfall: eine flächendeckende Versorgung mit sauberem Trinkwasser nach einem Unwetterereignis.

 

Die angenommene Lage war dramatisch: Eine Siedlung musste evakuiert werden, mehrere Gemeinden waren plötzlich ohne Zugang zu sauberem Wasser. Innerhalb kurzer Zeit wurden fünf Ortschaften mit insgesamt 34.600 Litern Trinkwasser versorgt – aufbereitet, getestet und verteilt durch die Sondereinheit für Trinkwasseraufbereitung (TWA) des Roten Kreuzes.

 

Neben der technischen Leistung wurde großer Wert auf Hygiene gelegt. An den Verteilpunkten und im provisorischen Camp der evakuierten Bevölkerung wurden umfassende Hygienemaßnahmen umgesetzt – denn gerade in Krisenzeiten ist der Schutz vor Krankheiten besonders wichtig.

 

Julia Zeilinger, die Einsatzleiterin, bringt es auf den Punkt: „Sicheres Trinkwasser ist ein Menschenrecht – und im Katastrophenfall oft genauso wichtig wie ein Medikament.“ Die drei zentralen Aufgabenbereiche der TWA-Einheiten – Wasseraufbereitung, Laboranalyse und Hygieneschutz – greifen dabei wie Zahnräder ineinander.

 

Das Wasser stammt aus alternativen Quellen, wird durch ein komplexes Filtersystem gereinigt, desinfiziert und regelmäßig im mobilen Labor geprüft. Gleichzeitig informieren geschulte Kräfte die betroffene Bevölkerung über Hygiene und organisieren die Verteilung.

Koordiniert wurde die groß angelegte Übung von Gerhard Aglas, der die TWA OÖ seit zwei Jahrzehnten leitet. Unterstützt von lokalen Feuerwehren, zeigte sich einmal mehr: Vorbereitung, Teamwork und technische Expertise sind entscheidend, wenn es darum geht, im Ernstfall rasch Hilfe leisten zu können. (Foto: ÖRK)