
ATTERSEE. Frühmorgens, als die ersten Sonnenstrahlen über den Häfelberg blinzelten, versammelten sich die Teilnehmer der 97. Langen Wettfahrt beim Union-Yacht-Club Attersee. 116 Boote mit 376 Seglern nahmen die Herausforderung an, bei einer der ältesten und prestigeträchtigsten Regatten des Landes an den Start zu gehen – trotz ungemütlicher Wetterprognosen.
Wie jedes Jahr fiel der Startschuss traditionsgemäß mit einem lauten Knall aus der historischen Kanone des Clubs. Doch was dann folgte, war kein glattes Dahingleiten über den Attersee: Dunkle Regenwolken, drehende Winde und hartnäckige Flauten verlangten den Crews alles ab. Geduld, Taktik und mentale Stärke wurden auf der gesamten Strecke zwischen Attersee, Burgau und Kammer zum entscheidenden Faktor.
„Clandesteam“ segelt zum Doppelsieg
Am schnellsten bewältigte die Libera A „Clandesteam“ mit Skipper Thomas Tschepen (YRCA) die anspruchsvolle Strecke. Nach 3 Stunden, 57 Minuten und 50 Sekunden überquerte das hochkarätig besetzte 15-Mann-Team die Ziellinie – fast 50 Minuten über dem Streckenrekord, aber bei diesen Bedingungen eine starke Leistung.
Auch nach Yardstickwertung hatte „Clandesteam“ die Nase vorn. Platz zwei belegte das Team um Thomas Stelzl mit der über 100 Jahre alten Sonderklasse „Panther“. Dritter wurde das Boot „Angela“ mit Steuermann Eckhard Kaller und seiner Crew vom MYC und YCRa – ebenfalls auf einer traditionellen Sonderklasse.
Finale der Long-Distance-Challenge 2025
Mit der Langen Wettfahrt endete auch die diesjährige Long-Distance-Challenge, ein über drei Rennen laufender Wettkampf, der Grand Prix, 12-Stunden-Regatta und Lange Wettfahrt zusammenfasst. Insgesamt nahmen 181 Boote teil – ein neuer Höchstwert.
In der Gesamtwertung setzte sich Thomas Stelzl durch: Platz 19 beim Grand Prix, Sieg bei der 12-Stunden-Regatta und Rang zwei bei der Langen Wettfahrt reichten für den Gesamtsieg. Belohnt wurde die Leistung mit einem symbolträchtigen Hauptpreis: ein ein Kilogramm schwerer Silberbarren, stilvoll präsentiert in einem Vollcarbon-Ständer der Firma Peak Technology.
Silber glänzt auch für Platz zwei und drei
Auch die weiteren Podiumsplätze wurden hochkarätig prämiert: Manfred Schönleitner sicherte sich mit seiner Brenta 30 den zweiten Gesamtrang und durfte sich über einen 500-Gramm-Silberbarren freuen. Der dritte Platz ging an Martin Mayrhofer – mit immerhin noch 250 Gramm purem Silber als Erinnerung an eine Saison voller Ausdauer, Teamgeist und taktischer Raffinesse. (Fotos: Tom Leitner (2), Sport Consult/Schmidleitner) Video: Tom Leitner