
ATTERSEEREGION. Wer in den nächsten Wochen den Blick gen Himmel richtet, hat gute Chancen, ein außergewöhnliches Naturschauspiel zu erleben. Der Komet C/2025 A6 Lemmon zieht derzeit seine Bahn durch das Sonnensystem und zeigt sich bei klarem Wetter am Abendhimmel – ein faszinierendes Schauspiel für Sternfreunde und Hobbyfotografen.
Der Himmelskörper, der im Sommer durch einen unerwarteten Helligkeitsausbruch auf sich aufmerksam machte, könnte Ende Oktober bis Anfang November seine größte Leuchtkraft erreichen. Experten schätzen seine maximale Helligkeit auf etwa +4 bis +5 Magnituden. Damit könnte der Komet unter besonders günstigen Bedingungen sogar schwach mit freiem Auge sichtbar sein, sicher aber im Feldstecher oder kleinen Teleskop.
Sein erdnächster Punkt wird am 21. Oktober erreicht, wenn Lemmon etwa 90 Millionen Kilometer an unserem Planeten vorbeizieht. Nur wenige Wochen später, am 8. November, kommt er der Sonne auf rund 79 Millionen Kilometer nahe. Schon jetzt zeigt der Komet einen gut erkennbaren Schweif – ein Hinweis auf intensive Aktivität im Sonnenlicht.
Astrofotografen haben den flüchtigen Besucher bereits ins Visier genommen und beeindruckende Aufnahmen seiner Schweifentwicklung gemacht. Für Himmelsbeobachter ist der Oktober die ideale Zeit: Der Komet steht aktuell unterhalb des Großen Wagens im Sternbild Jagdhunde und ist abends ab etwa 19.30 Uhr tief im Nordwesten sichtbar – oder noch besser, in den frühen Morgenstunden im Nordosten.
Rund um den 21. Oktober wandert er durch das Sternbild Bärenhüter, später durch die Sternbilder Schlange und Schlangenträger, wo er bis Anfang November am westlichen Himmel leuchtet.
Wer das Schauspiel live erleben möchte, sollte also die klaren Nächte nutzen – denn Kometen wie Lemmon sind seltene Gäste, die oft nur einmal in einem Menschenleben so eindrucksvoll zu sehen sind. (Foto: Erwin Filimon)